Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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#361142 29/03/09 07:46 AM
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was für ein verkorkster einstand (aus rotkäppchensicht)

brawn gp fährt den rest des feldes in grund und boden - RESPEKT!! - vor allem barrichello nach völlig verpenntem start noch auf platz 2 - hut ab

die ferrari - bei der ersten safety car phase noch auf 3 und 5 mussten im laufe des rennens klein bei geben (reifenprobleme?? - ich habs nicht verstanden, weil ich das rennen im chinesischen fernsehen verfolgt hab und die kommentare sich mir nicht wirklich erschlossen haben :D)

und vettel: bis 5 runden vor schluss auf einem sicher geglaubten 2.rang - und dann auch mit reifenproblemen (??) wurde immer langsamer - und kubica (die dumpfbacke) schiesst sich und "unseren" sebastian von der strecke mad


ich bin auf die statements der einzelnen teams gespannt.


aus meiner sicht haben die karren mit dem neuen KERS system allesamt vergeigt - hat wohl keine zukunft.......


+raus zum arbeiten stupid


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Nachdem Vettel sich ja gleich selbst als "Idiot" beschimpft hat, glaube ich nicht, daß man Kubica die Schuld am Unfall geben kann ... wink

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Ich hab's zwar nicht gesehen, aber das Underdogs einen ausgezeichneten Saisonstart hinlegen und die Favoriten erstmal schwächeln ist ja nix neues. Das wird sich vermutlich schnell relativieren.

Ansonsten: "Ich bin ein Idiot, es tut mir sehr, sehr leid", gab Vettel via Teamfunk zu.


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Also bis auf die potthäßlichen Heckspoiler fand ich das Rennen erstaunlich erfrischend. Das mag daran liegen, daß sich ja so gut wie alles geändert hat - vielleicht bildet man sich da ein, daß auch vieles im Rennen anders wird.

Erfreulich finde ich die Tatsache, daß durch die radikale Neugestaltung der Autos und die "Entwicklungsvorsprungs" einiger Teams gegenüber den sog. Großen zumindest in der Anfangsphase der Saison die Matchverhältnisse sich anders darstellen als in der letzten Saison. Und ich hoffe, daß das auch so weitergeht. Da ist es mir relativ egal, ob Brawn-GP, Red Bull, Toyota (mit Glock auf 5 nach Start aus der Box!) oder wer auch immer vorne mitfährt. smile

Und mein Wunsch für die nächste Saison (oder sogar noch für diese): Jean Todt steigt bei Brawn-GP ein... und zusammen überreden sie Schumichel zum Comeback - er darf dann Button oder die Nummer 1B ersetzen und wird wieder mal Weltmeister. wink


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Sie hörten Dr. phil. soz. E. Lgi mit dem Vortrag "Es gibt kein Leben nach Schumacher". rolleyes

Wo die Boliden nun "radikal neugestaltet" sein sollen, ist mir auch nicht ganz klar. Man ist in erster Linie beim Aerodynamikpaket im allgemeinen und beim Flügelwerk im besonderen wieder auf das zurückgegegangen, was man vor Jahren schon mal hatte, als Elgi sich noch beim Rollschuhlaufen die Knie aufgeschlagen hat. biggrin


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Originally Posted by elgi
Und ich hoffe, daß das auch so weitergeht. Da ist es mir relativ egal, ob Brawn-GP, Red Bull, Toyota (mit Glock auf 5 nach Start aus der Box!) oder wer auch immer vorne mitfährt. smile



zuviele neuerungen fürn opa frown

wo kommen wir denn da hin, wenn redbull und brawn um die weltmeisterschaft fahren? diese namen kriege ich nicht in meinen kopf - also bitte:
ich möchte meine alten feindbilder wieder haben

p.s.
was ist mit deinem avatar passiert silberschuppe - oder liegts an meinen müden augen??


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Hier wird gerade wieder mit "Tee" rumgekleckert, also bin ich im Phantom-Modus. grin


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Nun ist es beschlossene Sache, es wird eine "Piratenserie" mit den großen Teams geben. Dafür wird wahrscheinlich die A1GP-Serie genutzt.

http://www.motorsport-total.com/f1/...ormel_1_16_Milliarden_Euro_09061902.html
http://www.spiegel.de/sport/formel1/0,1518,631318,00.html

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Nunja, daß es diese "Piratenserie" wirklich gibt, glaube ich erst, wenn das erste Rennen läuft.

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Im Sinne des Sports fände ich es ausgezeichnet, denn die FIA-F1 hat sich inzwischen in ihrer ganzen klebrigen Trägheit selbst überlebt. Die F1 ist totreglementiert und hat damit ihre Faszination das Testgelände für die neueste und innovativste Technik zu sein längst verloren. Wenn die neue Serie nicht dieselben Fehler macht, wird der F1 keiner nachtrauern.

Denn dass es dauerhaft zwei Serien geben wird, halte ich nach dieser Ankündigung für ausgeschlossen. Was der F1 nach dem Abgang der Zugpferde noch bleibt, lockt keinen müden Hund hinter dem Ofen vor. Dann kann sie einpacken.

Last edited by Ddraigfyre; 19/06/09 01:49 PM.

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Originally Posted by Ddraigfyre
Im Sinne des Sports fände ich es ausgezeichnet, denn die FIA-F1 hat sich inzwischen in ihrer ganzen klebrigen Trägheit selbst überlebt. Die F1 ist totreglementiert und hat damit ihre Faszination das Testgelände für die neueste und innovativste Technik zu sein längst verloren. Wenn die neue Serie nicht dieselben Fehler macht, wird der F1 keiner nachtrauern.


Ich sehe das anders: Die Formel 1-Rennen sind heute (wenn es nicht gerade Regenrennen sind) so stinklangweilig, daß erhebliche Änderungen dringend notwendig sind. Durch die Budget-Obergrenze - die ja nun mit 45 Mio. plus Gehälter plus einige andere Sachen nicht gerade niedrig gewählt ist, auch wenn bisher noch wesentlich mehr verpulvert wurde - kommen erstens mehr Rennställe in den Wettbewerb, was schon mal positiv in Sachen Konkurrenzdruck ist. Und zweitens sollte es nun nicht mehr so extrem auf die Finanzkraft ankommen, sondern auf die tatsächliche "handwerkliche" und angesichts der zu erwartenden Nivellierung der ganz großen Unterschiede auch auf die fahrerische Qualität.

Daß es sich dann nicht mehr um die allertollsten Technologien aller Zeiten handelt, kann ich gut verschmerzen. Und auch auf die Geldverschwender Ferrari und Co. kann ich verzichten, solange nur ENDLICH WIEDER INTERESSANTE RENNEN GEBOTEN WERDEN (u.U. gar mit - die Älteren werden sich erinnern - Überholmanövern!).

Ich sage es also klar und deutlich: Ich bin hier eindeutig auf Mosleys Seite.

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"Überholmanöver"? [Linked Image]

Was´n des wieder für "fossile" Technologie!? think
...


Ragon, der *vroooooooammmm*-Magier
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Ich als Laie verstehe unter Sport immer noch das Kraeftemessen unter moeglichst gleichen Bedingungen. Wenn diese Grundlage nicht gegeben ist, dann ist das kein Wettbewerb mehr, sondern eine Farce.

Das ganze erinnert mich an die Nachwehen von Michael Phelps' Abraeumaktion in den letzten Olympischen Spielen, bei dem sein hochtechnologischer Schwimmanzug angeblich keine unbeachtliche Rolle gespielt haben soll. Wenn bei sowas nicht reglementiert wird, bleiben Ueberraschungen aus und es folgt die Langweile. Spiele und Sport brauchen Regeln und Grenzen, um Spass zu machen. Insofern schliesse ich mich Ralfs Meinung an.

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Oh, wir hatten spannende Rennen - als den Teams und den Fahrern noch nicht überall Handschellen angelegt wurden. Als man auf der Strecke auch mal ein bisschen Fighten konnte, ohne anschliessend gleich von den Stewards eine Sperre für 2 Rennen aufgebrummt zu bekommen. Als die Teams sich gegenseitig durch immer neue kleine Gimmicks am Wagen angestachelt haben. Als man die Renner noch an der Konstruktion unterscheiden konnte und nicht bloß an der Lackierung.

Gerade die Totreglementierung hat dafür gesorgt, dass die Rennen immer öder wurden. Und mit einer Budgetobergrenze legt man eine Einheitsformel fest, die niemand wirklich haben will. Ihr vergesst nämlich, dass die F1 nicht nur ein sportliches Kräftemessen zwischen den Fahrern ist, sondern in erster Linie eines zwischen den Konstrukteuren. Und so war es immer.

Aus den ganzen Innovationen der Konstrukteure haben sich auch immer neue Verbesserungen für die Serienfertigung von Strassenfahrzeugen ergeben, deshalb war es für die Konstrukteure interessant und lukrativ. Nimmt man denen das weg und verdonnert sie zu einer Einheitsformel, die technologisch jedem VW Golf hinterherhinkt, ist es völlig klar, dass sie das Interesse verlieren.

Dann könnte im Grunde nämlich ein einziger Konstrukteur mit einem Standardmodell alle Teams beliefern, der Wettbewerb zwischen den Konstruktueren wäre tot. Aber warum glaubt ihr, sind die großen Marken in der F1 ? Denen ist scheißegal, WER in IHREM Wagen Weltmeister wird. Denen ist wichtig, dass ihre MARKE Weltmeister wird. "Win on Sunday, sell on Monday", schon mal gehört ?

Mit was sollen sie denn auftrumpfen, wenn sie den Sieg nicht mehr auch auf ihr überlegenes Fahrzeug zurückführen können ? Wenn ein guter Fahrer in wirklich jedem Wagen gewinnen könnte, wäre der Ruhm für die Marken erloschen und somit auch ihr Interesse am Motorsport. Es wurde schon lange angekündigt, dass man das nicht mehr lange hinnehmen wird. Die F1 hat nicht darauf reagiert, also steht sie jetzt im Regen.


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@Arhu: Ich finde das Bild klasse. smile


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Ddraiggy, daß die Autobauer ihre eigenen Ziele verfolgen, ist ja ganz logisch und auch legitim - mir als reinem, am halbwegs fairen Wettkampf interessierten Sportfan (im Gegensatz zu richtigen Motorsport- bzw. Autofans wie dir oder harga) ist das aber schnurzpiepegal. Und, wie Experten wie Lauda oder Danner in den letzten Tagen ja auch schon angemerkt haben: Früher haben die meisten großen Marken "nur" den Motor bereitgestellt und nicht gleich das ganze Auto. Funktioniert hat es trotzdem und Streitereien gab es auch weniger.

Außerdem: Auch mit einem Budget von 45 Millionen (oder erst recht dem zwischenzeitlich diskutierten Zwischenschritt von 100 Millionen) plus Gehälter plus anderer "Kleinkram" gibt es mit Sicherheit genügend Raum für Innovationen und Unterschiede. Wenn das Ferrari oder dem größten Geldvernichter der jüngeren Formel1-Geschichte Toyota nicht reicht, können sie ja gerne die Konsequenzen ziehen. Natürlich werden etliche Motorsport-Fans ihnen auch folgen, falls sie es tatsächlich schaffen, eine Konkurrenzserie aufzubauen. Was dann aber sehr wahrscheinlich BEIDEN Seiten schaden würde (wie in den USA mit der Aufspaltung der Cart-Serie erlebt).

Ich werde ihnen jedenfalls nicht blind folgen. Sondern mich schlicht für die unterhaltsamere Serie entscheiden - welche auch immer das sein wird ...

P.S.: Nachdem in der Zwischenzeit ja auch herauskam, in welchem Ausmaß sich Ferrari von der FIA beim letzten großen Streit hat kaufen lassen, sind die bei mir eh´ unten durch. Wundert mich sowieso, daß die anderen Teams das so kommentarlos aufgefaßt haben. Wahrscheinlich, weil sie es schon immer geahnt oder sogar gewußt haben.

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Nach dem, was ich vorhin bei RTL gehört habe (u.a. von Theissen und Haug), glaube ich erst recht, daß es nie zu dieser Spaltung kommen wird. Im letzten Moment werden sie sich schon wieder einigen ...

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Ach Gott ja, der Herr Lauda und der Herr Danner ... rolleyes

Damit der Herr Lauda und der Herr Danner mal ein bisschen was lernen, fasse ich die Geschichte des Motorsports mal möglichst einfach und kurz zusammen:

Kaum war das Automobil erfunden, gab es auch schon die ersten Automobilrennen. Das war zu einer Zeit, als allenthalben noch Fuhrwerke und Pferdeäppel das Kopfsteinpflaster zierten. Damals, GANZ am Anfang, war das tatsächlich ein reiner Wettbewerb für Fahrer, veranstaltet von den ersten Automobilclubs oder Zeitungsverlagen als Gaudi für alle, die mal diese exotischen pferdelosen Kutschen bestaunen wollten.

Besitzer jener Automobile waren eine Handvoll etwas spleeniger Wohlsituierter, die mit Lederkäppi aufm Kopp und toten Fliegen auf der Nase in die Apotheke marschierten, um ihr knatterndes Gefährt mit dem nötigen Treibstoff zu versorgen. Sogenannte "Herrenfahrer", Privatiers mit zuviel Geld und Langeweile.

Irgendwann bekamen die Hersteller jener Automobile mit, dass sich diese Automobilrennen großer Anziehungskraft erfreuten und sie boten den Besitzeren jener Automobile speziell für den "Rennsport" verbesserte Fahrzeuge an, die auch locker die 80 km/h Marke knacken konnten und nicht in jeder Kurve umkippten. Das Werkstuning war erfunden.

Natürlich färbte der wachsende Ruhm der Herren Rennfahrer auch auf die Marke ihres Gefährtes ab, was den Herstellern selbiger nicht verborgen blieb. Inzwischen war das Automobil kein exotisches Spielzeug für ein paar wenige Adlige und Patriziersöhne mehr, sondern es gab schon ein paar tausend davon auf den Strassen. Man konnte sich als zechfreudiger Spaziergänger auf dem Heimweg von der Kneipe zwar immer noch nachts betrunken auf die Landstrasse legen und einschlafen ohne überfahren zu werden - aber mit dem Automobil liess sich langsam Umsatz machen.

Und so kam es, dass die Hersteller nicht mehr bei den Fahrern darum werben mussten, doch bitte mit IHREM Automobil das nächste Rennen zu gewinnen, sondern die Fahrer warben bei den besten Herstellern darum, mit deren Automobilen fahren zu dürfen. Die Hersteller erkannten das Potential für das eigene Image darin und gründeten eigene Werksteams, wo sie 3 bis 4 Fahrer in einheitlichen Modellen an den Start schicken konnten. Brachten diese Werksteams ihre Fahrer auf den vorderen Plätzen ins Ziel, konnte der Hersteller sich auf kostenlose Werbung in allen Zeitungen und dem Radio freuen. Das liess die Kassen klingeln.

Inzwischen ging es um Popularität und immer mehr Geld. Und jeder war bestrebt, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Also wurde auch immer mehr Geld in die Entwicklung der Rennfahrzeuge gesteckt, die - zunächst noch modifizierte Serienautos - nun allmählich immer weniger Ähnlichkeit mit Serienfahrzeugen aufwiesen. Und wie das mit Wettrüsten so ist; es wird immer schneller und immer schneller auch immer teurer.

Herrenfahrer, die sich ihr exotisches Hobby selber finanzieren mussten gab es nun kaum mehr - dafür hatte sich der Beruf des professionellen Rennfahrers entwickelt, der sogar Geld dafür bekam, dass er Rennen fuhr. Zu diesem Zeitpunkt waren gute Rennwagen schon schwerer zu ersetzen, als gute Rennfahrer - falls beide am Baum in Kurve 3 das Zeitliche gesegnet hatten.

Für das Volk waren zwar immer noch die Fahrer die Stars, aber unterschwellig nahmen sie mit jeder Siegesbotschaft auch das dabei gefahrene Fahrzeug wohlwollend ins Gedächtnis. Für die Hersteller waren die Fahrer lediglich Angestellte, die ihnen zu mehr Popularität und mehr Umsatz zu verhelfen hatten. Und das taten sie. Zu jener Zeit prägte sich der Spruch "Win on Sunday, sell on Monday".

Schliesslich waren die Buckelpisten mit Schrauberwiese und Naturtribünen den plattgewalzten Hochgeschwindigkeitsstrecken mit Boxengasse und VIP-Lounge gewichen. Und es ging nicht mehr um viel Geld, sondern um richtig verdammt scheisse viel Geld. Denn inzwischen zählten nicht mehr nur Graf Koks und Norbert Neureich zur Zielkundschaft, sondern so ziemlich jeder Hans und Franz, der einen Führerschein sein Eigen nennen konnte. Mal abgesehen davon, dass Motorsportbegeistere sich nicht mehr einfach mit 'ner Wurstsemmel irgendwo kostenlos an die Strecke stellen konnten, sondern ein Monatsgehalt dafür abdrücken mussten, um das Renngeschehen verfolgen zu können - Verpflegung und Fanbekleidung exklusive.

Aus der Gaudi für Volk und Fahrer war schon früh ein knallhartes Geschäft mit wachsenden mafiösen Strukturen geworden, bei dem Zuschauer und Fahrer gleichwohl am Ende nur noch dazu dienten, dieses Geschäft am laufen zu halten. Ja - und da wären wir dann heute. Ein paar Blauäugige mag es noch geben, die in diesem Sport Fairness erwarten oder darin einen Wettstreit sehen, der den besten Rennfahrer ermitteln soll. Pustekuchen, darum geht es schon seit den Dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr. Es geht darum, wer seine Technologie als die revolutionärste, ausgefeilteste und marktführende unter Beweis stellen kann.

Und da kommt die FIA daher und will der Wurst den Zipfel abschneiden. Ho ho ho, was haben wir gelacht. Da wird die FIA wohl auf die bittere Tour lernen müssen, dass die Macher des Motorsports sehr wohl ohne Regulierungsbehörde leben können, es umgekehrt aber mal so gar nicht funktioniert. Denn auch hier gilt: "There's no Business like Showbusiness".

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit, es folgen die Lottozahlen und im Anschluss noch das Wort zum Sonntag.

PS: Und Ferrari darf ALLES. Die unterzeichnen keine Verträge, wo das nicht ausdrücklich drinsteht. grin

Last edited by Ddraigfyre; 20/06/09 01:45 PM.

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Formel 1 ist für mich eigentlich schon lange tot. Die ersten paar Rennen der laufenden Saison waren ganz interessant, weil mal nicht die üblichen Verdächtigen die Nase vorn haben. Aber seit 1-2 Rennen ist die Langeweile wieder da.

Ich verleg mich deswegen immer mehr auf die WTCC. Dort gehts einerseits schön zu Sache (was natürlich an den Tourenwagen liegt, die sind nicht ganz so filigran wie Formel-Wagen), andererseits ist da keine Marke dauernd vorne. Dann fahren noch Werksteams und Privatfahrer immer zusammen, auch wenn es getrennte Wertungen gibt. Die Regeln der Serie sind zwar auch nicht immer ganz nachvollziehbar, aber das Zuschauen macht wenigstens noch Spaß.

Last edited by AlphaZen; 20/06/09 03:52 PM.

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Danke Ddraig fuer die herrliche Geschichtsstunde, mehr davon - gern auch zu anderen Themen! smile

Klar ist der Technikwettbewerb ein wesentlicher Teil zumindest der Formel 1. Keine Ahnung, dann soll die Fia doch eine Formel Zero aufmachen mit voellig grenzenlosen Regeln. Ob es aber Teilnehmer auf Dauer schaffen wuerden, ohne unabhaengige Schiedsrichter unter sich vernuenftige Rennen zustande zu bringen und sich nicht irgendwann dabei in die Haare kriegen, moechte ich bezweifeln.

Nach kurzem ueberfliegen des Wikipedia-Eintrags zur Formel 1 ist mir eine Regel fuer 2010 ins Auge gefallen, die sich sehr gut anhoert: Tankstoppverbot waehrend der Rennen. Vielleicht werden so ja auch endlich mal vernuenftige sparsame Techniken entwickelt. Oder hey, Elektro-F1.

Naja, wie auch immer, Formel 1 war noch nie was fuer mich, das einzige was ich in der Richtung weiss kommt aus Capeta, einer Animeserie ueber Cart Racing. Auch da hatte das Budget eine wichtige Rolle gespielt, die Fahrer allerdings noch mehr.


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