Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Jein.

Also, eigentlich schon, aber sie haben eine Kultur aufgebaut, die sich völlig von der anderer Griechen unterschied (damals gab es meines Wissens nach nur Stadtstaaten, keine "Nationen" im heutigen Sinne - obwohl sich durchaus viele Leute "Griechen" nennen konnten).

Die Spartaner waren ein ... ich sage mal recht "kriegerisches" "Volk", das die heimische Urbevölkerung unterdrückt und in die Sklaverei gezzwungen hat; auf der Basis dessen lebten die Spartaner.

Sie unterschieden sich nicht nur in ihrem "Militarismus" von den anderen Griechen, sondern auch darin, daß Frauen viel mehr und stärkere Rechte bei ihnen hatten, als es im restlichen "Griechenland" üblich war. Und sie hatten noch ein paar Unterschiede.

Ich verweise mal auf den Wikipedia-Artikel : http://de.wikipedia.org/wiki/Sparta
Der wird in folge des Rummels um den Film sicherlich noch ein paar hundert Mal von Kinogängern aufgerufen werden ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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Mir fiel gerade auf, daß sie auf Pro 7 Mel Gibson's Christus-Film als "Meisterwerk" bezeichnet haben.


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Oh ja... eine echte Glanzleistung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

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Nunja, immerhin einer der ganz wenigen Filme, die (zumindest in Amiland) quasi offiziell in Kirchen-Predigten den Gläubigen empfohlen wurden ...
Und bekanntlich finden viele Leute den Film wirklich toll - Gott weiß, warum. (ja, Wortspiel beabsichtigt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)

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Nunja, immerhin einer der ganz wenigen Filme, die (zumindest in Amiland) quasi offiziell in Kirchen-Predigten den Gläubigen empfohlen wurden ...
Und bekanntlich finden viele Leute den Film wirklich toll - Gott weiß, warum. (ja, Wortspiel beabsichtigt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)


Naja... ich finde die sinnlose Gewaltverherrlichung in diesem Film mehr als fragwürdig. Jedenfalls hat dieser Film meine Sympathie für Mel Gibson nicht grade verstärkt. Man kann Jesu Leidensweg auch ohne derartige Horrorszenarion wie die ewig andauernde Geißelung im Film darstellen. Wurde dieser Film nicht auch von vielen als ein "Snuff-Film" gesehen? Gar nicht so abwegig... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

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(bla)Man kann Jesu Leidensweg auch (bla)


Wieso heisst es bei Jesus eigentlich Jesu Leidensweg und nicht Jesus' leidensweg?


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Wurde dieser Film nicht auch von vielen als ein "Snuff-Film" gesehen?

Diese vielen haben dann aber relativ wenig Ahnung davon, was "Snuff" bedeutet, würde ich sagen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Wieso heisst es bei Jesus eigentlich Jesu Leidensweg und nicht Jesus' leidensweg?

Tja, gemeinhin kommt auf diese Frage die lapidare Antwort: "Jesus folgt der U-Deklination des Lateinischen!"

Allerdings ist das falsch, denn der Genitiv der U-Deklination endet auf "-us".

"Jesus" ist im Lateinischen ein Fremdwort... aus dem Griechischen kommend... und da ist es schon ein Fremdwort. Insofern ist die Deklination ganz allgemein relativ durcheinandergewirbelt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

HIER hat es jemand nett beschrieben... oder auch bei Wikipedia.

Abgesehen davon würde meiner Meinung auch "Jesus' Leidensweg" im Deutschen zumindest vertretbar sein.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ich habe den Film nie gesehen. Da ich kein Christ bin, interessiert er mich ehrlich gesagt nicht so sehr.

Was ich in diesem Zusammenhang sage, ist also lediglich eine Vermutung von mir. Aber ich denke - nach allem, was ich davon bis jetzt mitbekommen habe (wohlgemerkt, vom Film nicht vom Drumherum über Herrn Gibson), würde ich es in etwa so einschätzen, dass die Gewaltdarstellung deshalb so arg verwendet wurde, um das Menschliche der Unmenschlichkeit zu zeigen.

Jesus wird endlos lange geschlagen - nicht nur kurz ausgepeitscht - und jeder SChlag wird von seinen Gegnern angefeuert. Wieder und wieder. Und wenn endlich genug ist, dann wird ein anderes Werkzeug genommen. Und wenn auf dem Rücken keine heile Stelle mehr übrig ist, wird er eben umgedreht und wieder von vorne malträtiert.

Und warum? Wegen dem Glauben! Das, was uns überhaupt zu Menschen macht (schliesslich entsteht der Glaube ja aus unserer Intelligenz) macht uns gleichzeitig zu Scheusalen, schlimmer als es jedes Tier sein könnte!
Und das schlimmste daran, ist, dass es Jahrhunderte später umgekehrt war.

Nun, das einfach meine Interpretation des Filmes, wie ich ihn vom Hörensagen her erlebt habe.

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Nun, meine Interpretation war damals anders: Der Film ist einfach stinklangweilig! Nicht mehr und nicht weniger. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wenn man fünf Minuten lang gezeigt bekommt, wie jemand unmenschlich gequält wird, dann ist das schockierend. Wenn das aber eine Stunde lang beinahe ununterbrochen so geht ...

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Ich habe den Film nie gesehen. Da ich kein Christ bin, interessiert er mich ehrlich gesagt nicht so sehr.

Und dazu möchte ich mich selbst zitieren:

"Ich bin kein christlicher Mensch, aber ich denke trotzdem, daß dieser Film, was den religiösen Zusammenhang betrifft, höchst überbewertet wird. Er konzentriert sich auf einen sehr kleinen Teil der biblischen Geschichte und ist damit auf religiöser Ebene unbefriedigend."

Also sollte es keine Rolle spielen, ob man Christ ist oder nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#8348 08/04/07 02:31 AM
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Obwohl ich mich sehr für Filme begeistern kann, gehe ich selten ins Kino. Das liegt einerseits daran, daß ich einerseits immer sehr kritisch betrachte, was da zum Teil auf der Leinwand geboten wird und ich mich frage, ob das Erlebte das Eintrittsgeld wert war. Andererseits verpasse ich meistens die gemeinsamen Kinobesuche in meinem Freundeskreis, gehe aber nicht gerne alleine ins Kino, weil das für mich immer wie ein Eingeständnis des sozialen Scheitern wirkt. Der letzte Film war der für mich enttäuschende "Silent Hill".

Vorgestern hatte ich jedoch das Vergnügen, mit einer bewährten Kino-Truppe unterwegs zu sein, die sich ganz im Gegensatz zu mir ständig die neuesten Streifen anguckt. Es gibt sogar ein eigenes Blog mit Kinorezensionen. Da jemand anders kurzfristig abgesagt hatte, konnte ich die Karten übernehmen. Oft handelt es sich um ein selbstgemachtes "Double Feature", d.h. man geht direkt in zwei Filme, ohne daß diese miteinander etwas zu tun hätten.

Der erste Film war 300 und der Anlaß, in diesem Forum eine Rezension zu schreiben. Die Filmtrailer sahen sahen in doppeltem Sinne gewaltig aus. Hatte ich mir vorher noch Sorgen gemacht, ob ich einen solchen Film genießen kann, erwies sich das schon nach wenigen Minuten als völlig unnötig. Ich habe mich schon lange nicht mehr so darüber gefreut, einen Film im Kino zu erleben (vielleicht war "Königreich der Himmel" das letzte Mal).

Die Geschichte ist vielen sicherlich aus der Schule bekannt und ohnehin recht schnell erzählt: Xerxes, Herrscher der Perser, möchte seinen Machtbereich ausdehnen und verlangt von den Spartanern, sich unter seine Vorherrschaft zu begeben. Was wie Tagesgeschäft für die Perser erscheint, ist für die eigensinnigen Spartaner jedoch eine Sache um Leben und Tod. Da sich das kleine Volk nicht beugen will, rückt ein riesiges Heer an, um zu zeigen, daß Widerstand zwecklos ist. Die 300 Spartaner fügen den Persern jedoch an einer strategisch günstigen Stelle eine peinliche Niederlage zu - zunächst...

Die Schlacht bei den Thermopylen und die Lebensweise der Spartaner gehören zur Allgemeinbildung. Von daher bietet die Handlung keinerlei Überraschungsmomente. Das braucht es jedoch auch nicht, denn es dreht sich nicht um den ja bekannten Ausgang der Schlacht, sondern wie der Kampf in Szene gesetzt wurde.

Die Hintergründe sind sehr malerisch, ohne daß deren Künstlichkeit negativ auffällt. Die männlichen Darsteller laufen alle mit nacktem, gut durchtrainierten Oberkörper herum, was auch erklärt, warum sich Frauen für diesen Film interessieren könnten. Ansonsten werden vor allem Elemente geboten, die traditionell Männer ansprechen: Kampfszenen mit der ganzen Palette der Poserei, einige markige Einzeiler, Pseudophilosophie über den Kampf als aufrechte Lebensweise, laute und stumpfe Kriegsschreie eines ganzen Heeres, gelegentlich entblößte weibliche Brüste und zwischendurch sogar ein paar harte Rockgitarren. Der ganze Film könnte eigentlich als Power-Metal-Video durchgehen.

Warum hat mir dieses von den Zutaten doch recht einfache Kampfspektakel dennoch so gut gefallen? Es liegt vor allem daran, daß der Film nicht wie viele andere Werke der letzten Jahre mit geschichtlichem Hintergrund den Anspruch erhebt, historisch korrekt zu sein und es so darzustellen, "wie es sich wirklich zugetragen hat". Denn mal ehrlich, hier versagen alle derartigen Filme, weil wirkliche Geschichte und reale Persönlichkeiten sowieso nach Belieben umgebogen werden, um für Spannungsbögen von Kinofilmen zu taugen, die die Ansprüche eines Massenmarktes befriedigen sollen. Echte Rüstungen, echte Kampfkunst, echte Lebensweise, echte Wertvorstellungen der dargestellten Zeit bekommt man sowieso nie in einem großen Streifen zu sehen. "300" ist kein pseudorealistischer Film in der Tradition von "Troja".

Umgekehrt bleibt doch trotz der Actionlastigkeit ein deutlicher Unterschied zu Streifen wie z.B. "Blade". Was in anderen Filmen (tod)ernst gemeint ist und praktisch immer unerträglich überzogen wirkt, wird hier doch mit ein wenig Augenzwinkern präsentiert. Zu keinem Zeitpunkt hat man den Eindruck, die Filmemacher würden tatsächlich erwarten, daß man all das Gepose hinnimmt, ohne zwischendurch zu lachen. Gerade diese bewußte Distanz macht den Film erträglich. Die Figuren sind denn auch so angelegt, daß man sie anhand weniger Eigenschaften und Einstellungen charakterisieren kann. Wie reale Menschen mit vielen Facetten kommt niemand herüber, es bleibt bei Personen, deren jeweilige Rolle klar festgelegt ist.

"300" ist absichtlich so wenig realistisch und so deutlich als Kunstwerk erkennbar gehalten, daß auch nie der Verdacht aufkommt, hier würde ein moralischer Bezug zur heutigen Zeit dargestellt. Es soll einfach diese Geschichte aus dem alten Griechenland erzählt werden. Allen gutmenschlichen Bedenken wegen angeblicher Nazi-strenge-Auslese-sowie-Durchhalte-und-Opfer-Ideologie oder gar verkappter Anti-Iran-Propaganda kann man schlicht und einfach entgegenhalten: Leute, es ist eine Comic-Verfilmung!

Die überflüssige Aufregung wurde gut parodiert von Andy Borowitz: "Iranischer Präsident erklärt Sparta den Krieg" (auf Englisch).

Zwei der Darsteller für die 300 Krieger erkennt man leicht wieder: David Wenham ist als Faramir in der "Herr der Ringe"-Trilogie im Gedächtnis geblieben und den Blick von Vincent Regan kennt man schon von einem Anführer der Myrmidonen in "Troja".

Ich bewerte offenbar deutlich strenger als Ralf, aber "300" hat 8 von 10 Punkten verdient. So viel bekommen vielleicht 1-2 Filme im Jahr von mir.

Nach diesem grandiosen Werk hätte ich mir den zweiten Film besser sparen sollen. Man trinkt schließlich nach einem guten Glas Wein auch kein warmes Dosenbier.

Aber ich hatte wenig Lust, noch etwa zwei Stunden woanders zu verbringen und auf die anderen zu warten, so daß ich dann doch in "The Hills Have Eyes II" gegangen bin. Eine Fortsetzung, deren ersten Teil ich nicht kenne, sowie ein Genre, dem ich in der Regel nichts abgewinnen kann - das hätte mich warnen müssen. Aber ich glaube ja immer wieder an angenehme Überraschungen, was wohl die falsche Einstellung bei einem Horrorfilm ist. Den Charakteren in solchen Streifen tut es ja ebenfalls nicht gut, sich ohne länger nachzudenken auf unbekanntes Terrain zu begeben...

Zugegeben, ich bin kein Experte für das Genre. Wenn ich jedoch alles abziehe, was ich schon aus anderen derartigen Filmen gesehen habe, bleibt unter dem Strich praktisch nichts übrig.

Eine Gruppe junger Soldaten verbockt einen Übungseinsatz gründlichst und kommt kurz darauf in ein Lager im berüchtigten "Sektor 16", in dem früher Atomtests durchgeführt wurden. Rätselhafterweise sind alle Bewohner des Lagers verschwunden und so bricht die Truppe in die Berge auf, um eine Rettungsaktion zu starten. Ab dann geht das übliche Gemetzel nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip los.

Daß die Soldaten nur Frischfleisch darstellen, versteht man sofort in beiderlei Hinsicht: Natürlich steht von Anfang an fest, wo die Soldaten - im wahrsten Sinne des Wortes - teilweise landen. Wenn jemand nach der Hälfte seiner Zeit im Spezialtraining immer noch mit seinem Vorgesetzten über denn Sinn von Befehlen diskutiert, seine Waffe so schnell es geht ab- und aus den Augen legt und bei der erstbesten Gelegenheit den Helm abnimmt, kann man nur schreien ob soviel Dummheit.

Wie es eine Gruppe von tumben Mutierten schafft, sich mit ausgeklügelten Methoden immer wieder an die Menschen heranzuschleichen und sie langsam aber sicher zu dezimieren, will einem sowieso nicht in den Kopf gehen. Daß sich dabei die geistig Geschädigten deutlich schlauer verhalten als die eigentlich Gesunden, ist dann schon in hohem Maße besorgniserregend.

Das "Überraschungsmoment" besteht oft darin, daß die Kamera wild um das nächste Opfer herumfährt, so daß man von so einer Perspektive natürlich keine Chance hat, die Gefahr rechtzeitig zu sehen. Die vielen verwackelten Szenen würde ich ohne Training mit einer Kamera nach einer halben Flasche billigen Schnapses hinbekommen. Als zusätzlicher Schockeffekt im Kino wird mit ohrenschädigender Lautstärke bei plötzlichen Horrorszenen immer jener Akkord gespielt, der in zig anderen Filmen auf die gleiche Weise verwendet wurde und dessen Komponist sich bestimmt bereits vor Jahrzehnten zu Ruhe setzen konnte ob all der Tantiemen.

Wie sich all das Fleisch ohne Kühlkammer mitten in der Wüste halten kann, wieso einer der Mutierten offensichtlich zum Guten mutiert ist und was aus ihm am Ende des Filmes wird, dafür darf man offenbar von einem Horrorfilm keine Erklärung erwarten. Da scheinbar dem modernen Kinopublikum detailliertes Abschlachten inklusive Angst- und Todesschreie der Opfer nicht mehr genügt, mußten noch mehrere Vergewaltigungsszenen her, die zu dem abscheulichsten gehören, was ich je auf einer Kinoleinwand gesehen habe.

Als wäre das an Stumpfsinn und Ekel nicht schon genug, erfüllte sich auch noch meine Prophezeihung, daß sich bereits nach dem ersten Sichten der Charaktere klar vorhersagen läßt, wer am Ende des Films noch lebt. Es ist mir fast schon peinlich, das überhaupt zu verschleiern: <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Natürlich schaffen es der Anti-Kriegssoldat und die junge Mutter. Überraschend war nur das Überleben der zweiten Soldatin.</span>

Ich war mehrmals während des Films versucht, in diesem Schund eine Botschaft zu suchen, etwa "Kein Krieg ist auch keine Lösung". Eine andere Deutung wäre: "Wenn Du Soldat bist und Du Dich auf einen Afghanistaneinsatz vorbereitest, denke dran: Deine Gegner sind keine Menschen und haben daher auch keine Gnade verdient." Um überhaupt eine solche fragwürdige Moral unterschwellig zu transportieren, ist der Film einfach zu stumpf.

"The Hills Have Eyes II" bekommt von mir 0 von 10 Punkten. Es handelt sich um einen Film, der frei von sämtlicher Handlung oder Spannung ist. Meine horrorfilmerfahrenen Freunde waren zumindest leicht enttäuscht von dieser Fortsetzung und bezeichneten sie als "Standardkost". Ich möchte gar nicht daran denken, was dann das "Fast Food" dieses Genres ausmacht.

Vielleicht war es aber dennoch die richtige Entscheidung, nicht außerhalb des Kinos zu warten. Als wir nach draußen gingen, sahen wir fünf Polizeiwagen (Anzahl steigend) und eine Menge Polizisten, die in der Gegend aussschwärmten. Dann erlebe ich doch lieber einen geschmacklosen Film als ein echtes Verbrechen.


Ärger im Svellttal? Auf der Suche nach dem Salamanderstein? Dann hilft der Sternenschweif-Reiseführer von Kunar!
#8349 08/04/07 07:21 AM
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mußten noch mehrere Vergewaltigungsszenen her, die zu dem abscheulichsten gehören


<img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />


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#8350 08/04/07 10:18 AM
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Naja, Daedalus, wenn Frauen von Mutanten vergewaltigt werden, dann ist das halt nicht so schön anzuschauen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Kam ja im (recht ordentlichen) ersten Teil auch schon vor, allerdings soll der Nachfolger (übrigens von einem deutschen Regisseur inszeniert) in der Tat sehr viel schlechter und noch brutaler sein.
Ist derzeit leider ein Trend im Genre, seit den Erfolgen von "Saw" und "Hostel" denken scheinbar alle, man muß einen Horrorfilm nur brutal genug machen, damit er ein Erfolg wird. Dabei übersehen diejenigen allerdings, daß "Saw" nicht primär oder zumindest nicht nur aufgrund seiner Brutalität so erfolgreich war, sondern auch oder (in meinem Fall) vor allem aufgrund der wendungsreichen Handlung.
Selbst die "Saw"-Macher haben das offenbar nicht wirklich begriffen, wie die mauen Fortsetzungen belegen ...
Wird wirklich mal wieder Zeit für einen richtig guten Horror- oder Gruselfilm. Ich hatte auf den demnächst startenden "The Reaping" mit OSCAR-Gewinnerin Hilary Swank gehofft, aber die US-Kritiken sind schon wieder extrem mies. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
Der Witz ist: Fast alle dieser Filme sind in den letzten Monaten gefloppt (abgesehen von "Saw III"), also müßten die Filmemacher doch langsam mal ihren Irrweg einsehen. Sollte man meinen.

Aber da hast du dir ja wirklich ein geniales Double Feature ausgesucht, Kunar: Ausgerechnet die beiden Filme, denen eine platte Propagandabotschaft vorgeworfen wird, wenn auch in unterschiedliche Richtungen (und offensichtlich mit unterschiedlicher Berechtigung). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#8351 08/04/07 11:06 AM
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Naja, Daedalus, wenn Frauen von Mutanten vergewaltigt werden, dann ist das halt nicht so schön anzuschauen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Ich hätte das "die zu den abscheuliochsten gehören" nicht mitzitieren sollen, das kommt irgendwie ganz faklsch rüber, denke ich mir <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />


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#8352 08/04/07 11:35 AM
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"300" ist kein pseudorealistischer Film in der Tradition von "Troja".

Also so wie ich das mitbekommen habe, ist auch "Troja" kein realistischer Film im Sinne von geschichtlicher Stringenz.


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Aber ich hatte wenig Lust, noch etwa zwei Stunden woanders zu verbringen und auf die anderen zu warten, so daß ich dann doch in "The Hills Have Eyes II" gegangen bin. Eine Fortsetzung, deren ersten Teil ich nicht kenne, sowie ein Genre, dem ich in der Regel nichts abgewinnen kann - das hätte mich warnen müssen. Aber ich glaube ja immer wieder an angenehme Überraschungen, was wohl die falsche Einstellung bei einem Horrorfilm ist. Den Charakteren in solchen Streifen tut es ja ebenfalls nicht gut, sich ohne länger nachzudenken auf unbekanntes Terrain zu begeben...

Das mag jetzt härter klingen, als ich es meine, aber dennoch: Wer trotz genannter Gegenargumente in einen solchen Film geht, handelt nicht weniger dumm als die meisten Figuren in solch einem Film.

Fakt ist, daß ich von vielen Leuten in letzter Zeit Ähnliches höre.... am besten war letzt einer, der meinte, daß er eigentlich Horrorfilme ja gar nicht mag... sich gar nicht erklären kann, wie man solche Sachen wie "Saw" u.Ä. anschauen kann... und dann läßt er sich von einem ominösen Freund dennoch dazu überreden, "Hostel" anzuschauen... und ist dann am Ende angewidert.
Ein anderer mag Horrorfilme genausowenig... läßt sich aber von seinem Bruder breitschlagen, "Saw 3" anzuschauen, nur um nach einer Viertelstunden schon das Vergnügen abzubrechen.
Da frage ich mich doch: Warum um Himmels willen macht ihr denn bitte sehr so etwas? Geht doch nicht in solche Filme, wenn ihr damit nichts anfangen könnt!

Abgesehen davon war schon der erste Teil von "The Hills Have Eyes 2" nicht wirklich überzeugend - zumindest im Vergleich zum deutlich besseren Original! Insofern kommt für mich z.b. überhaupt nicht in Frage, den zweiten Teil des Remakes im Kino anzuschauen.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#8353 08/04/07 12:49 PM
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"300" ist kein pseudorealistischer Film in der Tradition von "Troja".

Also so wie ich das mitbekommen habe, ist auch "Troja" kein realistischer Film im Sinne von geschichtlicher Stringenz.


Ja - war das nicht auch seine These!?!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
[Linked Image]
[ Dennoch hat letzterer mir neulich im Fernsehen gar nicht schlecht gefallen. Gut, hauptsächlich wegen der Ausstattung, der tollen Rolle von Brad Pitt als "Achilles", dem "größten" aber auch kontroversen Krieger auf Griechenlands Seite, und den nicht schlechten, sehr dynamischen Kampfszenen, die sich zumindest den Anschein geben konnte mal für ein Laienpublikum zu visualisieren, wie damals mit den aus den Sagen bekannten typischen Waffen (Speer, Kurzschwert, Schild) gekämpft haben worden sein könnte (öm, oder so ähnlich!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> - <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ).
Hatte was durchaus originäres, der Kampfstil, den die Macher da kreiiert hatten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ]

Ersterer dagegen - so visuell fasizinierend ich auch die Umsetzung des nachtdunklen "Sin City" fand <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> - wird wohl ohne große Notiz an mir vorbeigehen. Sowohl grafisch als auch inhaltlich hat der eher so gar nichts für mich. Ziemlich platt, von dem was ich in den Trailern/Vorschauen bisher gesehen hab´. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Und da bin ich dann doch geschichtlich zu interessiert, als diese Art der Präsentation eines bedeutenden Ereignisses der Antike reizvoll finden zu können. [Linked Image]

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[... Kunars negative Erfahrung mit ...] ... "The Hills Have Eyes II" ...

... Ein anderer mag Horrorfilme genausowenig... läßt sich aber von seinem Bruder breitschlagen, "Saw 3" anzuschauen, nur um nach einer Viertelstunden schon das Vergnügen abzubrechen.
Da frage ich mich doch: Warum um Himmels willen macht ihr denn bitte sehr so etwas? Geht doch nicht in solche Filme, wenn ihr damit nichts anfangen könnt!
...


Tja-aaaaa - der berühmt-berüchtigte "Gruppenzwang"... und Cliquenbildung/ -verhalten! [Linked Image]
Gab´s in unserer Jugend auch schon - erinnerst Dich, elgi?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> [Linked Image]


Ragon, der "nennt mich Ianus" Magier
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#8354 08/04/07 01:09 PM
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Ja - war das nicht auch seine These!?!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Ähh... ich habe es so verstanden, als ob "Troja" vorgeworfen wurde, "pseudorealistisch" zu sein... d.h. - nach meiner Interpretation - den Anschein zu erwecken, realistisch zu sein, aber dies dann doch eher mangelhaft zu lösen. Von Troja hatte ich aber nicht den Eindruck, daß der Film einen solchen Anspruch der realistischen und vor allem historischen Umsetzung erhoben hätte (alleine Agamemnons Ende spricht da schon eine deutliche Sprache).


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Tja-aaaaa - der berühmt-berüchtigte "Gruppenzwang"... und Cliquenbildung/ -verhalten! [Linked Image]
Gab´s in unserer Jugend auch schon - erinnerst Dich, elgi?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Ja, schon... aber erstens ging der Gruppenzwang dann immer von uns aus... und zweitens in Richtung angenehmer Dinge wie lasterhaftes Leben usw. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Allerdings möchte ich zu Protokoll geben, daß beide Beispielpersonen, die ich genannt habe, sogar älter sind als ich... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#8355 08/04/07 01:16 PM
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Tja-aaaaa - der berühmt-berüchtigte "Gruppenzwang"... und Cliquenbildung/ -verhalten! [Linked Image]
Gab´s in unserer Jugend auch schon - erinnerst Dich, elgi?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Ja, schon... aber erstens ging der Gruppenzwang dann immer von uns aus... und zweitens in Richtung angenehmer Dinge wie lasterhaftes Leben usw. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
...


Ach sooooo!
Na dann ist das natürlich was vollllkommmen anderes.
Ich bitte meinen Fauxpas zu entschuldigen,... indem ich annahm´... Du könntest... daß... obwohl... aber das geht ja gar nich´! Wie dumm von mir <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> ...

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

#8356 08/04/07 02:20 PM
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So, jetzt bin ich dran:


300

Ich bin ganz anders ind en Film gegangen, als ihr. Ich kenne das Graphic Novel (bzw. Comic) und war ja irgendwie trotzdem nicht von den Trailern angetan.
Ralfs Kritik hat mich dann umgestimmt und ich ging dann dennoch den Film schauen.

Danke Ralf!

Wie bei Sin City gibt es wieder eine 1:1 Umsetzung der Vorlage. Es ist, als wäre das Comic lebendig geworden.
Zur Story brauche ich ja nichts mehr zu sagen. Ich möchte einfach zum Handwerk noch was sagen, denn Millers Bilder sprechen ihre eigene Poesie, die im Film ebenso 1:1 übernommen worden, wie die Szenen selbst.
Vermutlich ist 300 einer der ersten Filme, die ohne Computergenerierte Hintergründe und dergleichen gar nicht erst in dieser bildboeptischen Form möglich wäre.
Stets sieht man alles aus der sehr subjektiven Sichtweise der Spartaner. Sie selbst sind gutaussehende heldenhafte Männer, ihre Frauen sind schön, ihre Städte sind sauber und strahlend. Die Perser jedoch sind verunstaltete Monster, die Leibgarde des Königs sehen sie als gesichtslose fast schon respekteinflössende und mystische Söldner, den Gottkönig Xerxes nehmen sie als übergrossen aber geschlechtslosen Prunkfatzke wahr.
Die Priester sind alte Lüstlinge, mit tiefen Kapuzen, die ihre beschränkte Sichtweise symbolisiert und verseucht von ihrem eigenem Einfluss und ihrer Gier nach weltlichem Besitz. Und der Mond - wie in einem obigen Post schon erwähnt - steht riesig über allem.

Die Schlachtszenen sind beeidruckend, vor allem sind aber die Einmann-Scharmützel beeindruckend choreographiert. Und wenn ein Gegner stirbt, dann tut er das in den Augen der Spartaner dramatisch, die stets gesichtslosen Gegner werden weggeschleudert und das Blut spritzt belohnend - wenn ein Spartaner stirbt, dann ist es stets ein grosser Verlust der nicht nur einem Schwertstreich zugesprochen werden kann, trotzdem blutet er kaum, hat die Augen geöffnet.

Das ist Sparta! - aus der Sicht der Spartaner und dementsprechend auch aus der Sicht des Geschichtenerzählers.

Ich kannte die Geschichte, wusste, was passieren würde und trotzdem war ich über fast die gesamte Dauer der Filmes auf Hochtouren.
Ja, der Film ist ein Meisterwerk.

Meine Note ist eine 9 von 10.

Warum "nur" 9? Nun, die Szenen mit Leonidas Frau fand ich im Film recht öde und für den eigentlichen Handlungsbogen waren sie nicht wirklich so relevant.


EDIT: Habe noch den Fettdruck entfernt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" />
Übrigens möchte ich noch schnell zum Schauspiel des Hauptdarstellers was sagen, das ich ja im trailer bemängelte: Butlers Overacting fällt einem gar nicht so auf, wenn man den ganzen Film sieht - es passt sogar irgendwie recht gut zu all den anderen Übertreibungen, die die Atmosphäre des Films ausmachen.

Last edited by Patarival; 08/04/07 03:06 PM.
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